Brückencrash: Bund hebt Schweizer Autobahnbrücken um zwölf Meter an

14. Januar 2014 | Von | Kategorie: Schweiz
Sollen nach amerkianischen

Schon die DDR-Rocker Karat sangen 1978: Über sieben Brücken musst du gehn, sieben Baggercrashs überstehen.

Bern (den). Der gestrige Brückencrash auf der A1 zwingt das Bundesamt für Strassen (ASTRA) zum Handeln. Auf 2016 sollen tiefliegende Schweizer Autobahnbrücken um zwölf Meter angehoben werden, um weitere Unfälle mit Baumaschinen zu verhindern. «Bis jetzt dachten wir immer, der gesunde Menschenverstand siegt, auch auf der Autobahn. Aber das gestrige Ereignis zeigt uns, dass wir nicht auf die Intelligenz der Baufirmen oder Autofahrer setzen können» sagt ASTRA-Sprecherin Helga Messler.

Als neue Mindesthöhe für Autobahnbrücken legt das ASTRA 16,5 Meter fest. Sämtliche Niedrigstbrücken (wie das nur 4,5 Meter hohe und damit für LKW-Fahrer unpassierbare Exemplar in Birmenstorf) werden um zwölf Meter angehoben. Gemäss ASTRA  komme es so nie wieder zu einem Unfall mit Autobahnbrücken. Auch massivste Staus, wie die gestrige, zweistündige Autoschlange von Zürich nach Bern, können bis in alle Ewigkeit verhindert werden.

Aus für Raststätten

Von der Anhebung der Autobahnbrücken profitiert nicht nur Unfallverursacherin Implenia, sondern alle Baufirmen. Sie können in Zukunft ihre Bagger auf den Sattelschleppern sogar stapeln, ohne vorher lästige Mindesthöhen auszurechnen zu müssen. Auch Zoos kommt die Anhebung entgegen. Giraffen müssen sich für Notfalltransporte zum Tierarzt nicht mehr hinlegen.

Allerdings können die höheren Brücken bei Nebel zu Problemen mit tieffliegenden Flugzeugen führen. Sie sollen darum mit roten Warnlampen bestückt werden. Schlecht sieht es für diverse Autobahnraststätten, wie beispielsweise den Fressbalken in Würenlos, aus. Sie könnten zwar mühelos angehoben werden, wären aber auch in 16,5  Metern extrem hässlich anzuschauen und eine Gefahr für sämtliche Verkehrsteilnehmer. Das ASTRA klärt momentan ab, was eine Sprengung der betroffenen Raststätten kostet.

Text: Buzz Orgler, Pavel Kulicka, Foto: Wikimedia

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