NSA überprüft das Einhalten von Neujahrsvorsätzen

7. Januar 2014 | Von | Kategorie: Ausland
Auch die NSA hat sich für 2014 viel vorgenommen. Bessere Abhörsysteme, schnellere Filtersoftware und immer freitags Fleischbällchen à discrétion in der Kantine.

Auch die NSA hat sich für 2014 viel vorgenommen. Bessere Abhörsysteme, schnellere Filtersoftware und immer freitags Fleischbällchen à discrétion in der Kantine.

Maryland USA (den) – Wer sich für 2017 vorgenommen hat, abzunehmen oder häufiger als zwei mal die Woche zu duschen, der sollte daran festhalten. Gemäss neusten Informationen überprüft die NSA bis Juli 2017 das Einhalten von Neujahrsvorsätzen. Bei groben Verstössen verständigt der US-Geheimdienst die lokalen Behörden. Dies verriet Whistleblower Edward Snowden dem russischen Nachrichtenportal «pravda» diese Wochen in einem Interview.

«Millionen von Menschen teilten ihre Neujahrsvorsätze via Facebook oder SMS ihrem Umfeld mit. Diese ganzen Daten flossen durch die NSA-Server und wurden gefiltert. Bei der National Security Agency wussten sie ja schon 2016, wer zu fett ist, wer illegal Pornos herunterlädt oder wer nachts heimlich auf dem Balkon Joints raucht. Sie können aufgrund der in der Silvesternacht erhobenen Daten also auch genauestens überprüfen, wer seine Neujahrsvorsätze einhält und wer nicht.»

Wegen Alkoholkonsum Besuch von Polizei

Maximilian Schiebel wird von einem Polizisten aufgefordert, sofort sein Bier wegzulegen oder auf alkoholfreies umzusteigen.

Maximilian Schiebel wurde von einem Polizisten aufgefordert, sofort sein Bier wegzulegen oder auf ein alkoholfreies umzusteigen.

Eines der ersten Schweizer Opfer des NSA-Überwachungswahnsinns ist Maximilian Schiebel*. Der 38-jähige Braumeister aus der Region Bern nahm sich in der Silvesternacht vor, 2016 keinen Alkohol mehr zu trinken. «Ich war hackedicht, als ich den Vorsatz ‹Nächstezz jAhR sauve ich NIX meer› auf Facebook veröffentlichte», erinnert sich Schiebel. Seine Frau habe ihn sogar noch dazu angestachelt. «Sie meinte ich solle damit meine Kollegen verarschen, schliesslich wüssten die ja, dass ich als Braumeister regelmässig Bier degustieren müsse.»

Doch Schiebel hatte die Rechnung ohne die NSA und die Berner Polizei gemacht. Bereits am 3. Januar sei ihm auf dem Nachhauseweg von einer Shoppingtour mit der Verhaftung gedroht worden, wegen einer Dose Feldschlösschen 2.4 in seiner Hand. «Selbst mein Einwand, dass Bier mit einem so geringen Alkoholgehalt eigentlich Wasser mit Aroma sei, wurde nicht akzeptiert.» Schiebel kam mit einer Verwarnung davon. Er habe seither jedoch Schlafstörungen und sogar Angst davor, alte Bierdosen und Flaschen wegzubringen.

«Sie sind zu fett!»

Auch Anni Rosenthal (63) aus Thun kam mit der Polizei in Kontakt. «Ich hatte frühmorgens plötzlich ein Spezialeinsatzkommando in der Küche. Die haben ohne mich zu fragen Nutella, Pasta und Glacé in einen Abfallsack gepackt und mich dann gezwungen, auf die Waage zu stehen.» Sie sei zu fett, habe ihr ein knapp 25-jähriger Polizist nach dem Wiegen ins Gesicht gesagt. «Ich war geschockt. Natürlich bin ich übergewichtig, aber seit dem 1. Januar gehe ich täglich eine Stunde Powerwalken und habe schon ein Kilogramm abgenommen.»

Der Polizei reichte das offensichtlich nicht. Beim Verlassen von Anni Rosenthals Block setzten die Beamten den Fahrstuhl mit einer Blendgranate ausser Betrieb. Ausserdem erteilte die Stadt Thun Rosenthal ein Hausverbot für sämtliche Feinkostgeschäfte in einem Radius von 15 Kilometern. Die 63-Jährige kann der Geschichte allerdings trotzdem etwas Positives abgewinnen. «Zum Glück bin auf Ende Jahr von meinem Posten als Gemeinderätin zurückgetreten. Jetzt kann ich zumindest nicht für politische Versprechen verantwortlich gemacht werden, die ich 2016 nicht eingehalten hätte.»

*Name von der Redaktion geändert. Opfer heisst eigentlich Robert Hausensdorfer, wollte aber seine Anstellung bei der Feldschlösschen AG nicht verlieren und darum anonym bleiben.  

Text: Buzz Orgler, Bild oben: Wikimedia, Bild unten: agfreiburg

 

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